Isopathie

Der deutsche Mikrobiologen Prof. G. Enderlein ist der Begründer der sogenannten Isopathie. Nach ihm beherbergen alle Säugetierzellen einen Urkeim pflanzlichen Ursprungs, den Endobionten.

Der Endobiont lebt im gesunden menschlichen Organismus in Symbiose (=Zusammenleben) mit dem Menschen. Er kann jedoch durch äussere Einflüsse, zu denen proteinreiche Nahrung und Übersäuerung, aber auch Umweltgifte und Infektionen gehören, einer Formenumwandlung unterliegen. Es findet dann eine Aufwärtsentwicklung hin zu den Stufen der Bakterien und in Richtung der Pilze statt. Diese Stufen sind krankheitserregend. Die Methode, um in einem Körper Entwicklungsstufen beurteilen zu können, ist die Dunkelfeldmikroskopie.

Wichtig für das Verständnis der Isopathie ist folgendes:

  1. Wandelbarkeit der Form: Die verschiedenen Entwicklungsphasen des Urkeimes (= Endobiont) bilden einen gemeinsamen Kreislauf, können ineinander übergehen und sind keine isolierten Formen.

  2. Wandelbarkeit der krankheitserregenden Potenz: Die Entwicklung des Urkeimes kann in beide Richtungen erfolgen, von nicht krankmachenden zu krankmachenden Formen und umgekehrt.

In einem gesunden Organismus kann sich der Urkeim hinsichtlich Form und Aggressivität verändern. Der kranke Organismus mit übersäuertem Gewebe hingegen vermag diese Leistung nicht mehr zu erbringen. Dies ist der Ansatzpunkt der isopathischen Therapie: die Krankheit wird mit demselben Erreger geheilt, durch den sie ausgelöst wurde.

Die Absicht ist, das Symbiosegleichgewicht zwischen Endobiont und Mensch durch Gabe der harmlosen Stufen, welche als Bioregulatoren wirken, wiederherzustellen. Es kann nicht darum gehen, Krankheitserreger zu bekämpfen, wie es mit Antibiotika versucht wird, vielmehr sollen Erreger in unschädliche Formen umgewandelt und dann ausgeschieden werden.

Die beiden wichtigsten Cyclogenien (= Entstehungskreisläufe) sind diejenigen des Mucor racemosus und des Aspergillus niger.

Der Mucor racemosus

Der Mucor racemosus betrifft Krankheiten des gestörten Fliessens und damit auch der Stauung: arterielle Durchblutungsstörungen, hoher Blutdruck, Venenkrankheiten, Thrombosen, Hämorrhoiden, Hörsturz und Hirnschläge. Bei der isopathischen Behandlung wird Mucokehl eingesetzt. Dieses Heilmittel enthält den Mucor racemosus im harmlosen Chondritstadium in einer nach homöopathischen Vorschriften potenzierten Form.

Der Aspergillus niger

Die Pilzform des Aspergillus niger gilt als Erreger der menschlichen Tuberkulose. Weitere Krankheiten betreffen Zellen und Gewebe: u.a. Bronchitis sowie Erkrankungen des Binde- und Stützgewebes wie Arthrose und Cellulite. Diese Krankheiten haben alle chronischen Charakter. Die isopathische Behandlung verläuft ebenso wie die vorher beschriebene Behandlung von Fliesskrankheiten, nur dass hier das harmlose Chondritstadium des Aspergillus niger eingesetzt wird.